Fechter wieder zu Gast in Backnang
Das Turnierwochenende der „modernen Ritter in weißer Rüstung“ war ein voller Erfolg: Die Startgemeinschaft aus Backnang und Ditzingen um Michael Flegler gewann das 49. Backnanger Stafettenturnier. Die TSG-Mannschaft landet auf Rang 6. Auch der Nachwuchs konnte nach langer Pause wieder Turnierluft schnuppern.
Mit dem 25. Backnanger Jugenddegen und dem 49. Staffetenturnier war die TSG nach langer Turnierebbe wieder Pilgerort für Fechter aus ganz Baden-Württemberg und weit darüber hinaus. Während am Samstag der Nachwuchs der Altersklassen U15, U13 und U11 auf die Planche ging, fanden sich am Sonntag altbekannte Gesichter zum Mannschaftskampf im Stafettenmodus ein.
Jugenddegen:
Bei den männlichen Nachwuchsfechtern der Altersklasse U15 ging Malte Dreyer vor heimischem Publikum an den Start. Die 14 Startern bestritten zunächst zwei Vorrunden á sieben Fechtern. Dreyer präsentierte sich gut, gewann gegen Lars Exner vom Fechtclub München und gegen Paul-Christian Weller vom Heidelberger FC. Zwei knappe Niederlagen mit jeweils 4:5 Punkten und zwei eindeutigere Niederlagen warfen ihn in der Zwischenwertung jedoch zurück. Als Neunter für das KO der letzten 16 qualifiziert, stand ihm Lucas Idler vom SV Böblingen gegenüber. Das Duell könnte spannender nicht sein: Dreyers ruhige und bedachte Konterattacken waren mal erfolgreich, mal landete jedoch Idler mit seinem Angriff den Treffer. Den entscheidenden Schlusstreffer setzte leider nicht der Backnanger, sodass er in den sogenannten Hoffnungslauf rutschte. Dort gewann er erneut souverän gegen Lars Exner (Fechtclub München) mit 15:8. Im Viertelfinale verliesen ihn die Kräfte und Tim Baumgärtner von der Sportvereinigugng Feuerbach holte sich den Sieg mit 4:15 Treffern. Baumgärtner verlor wiederum um nur einen Treffer im hart umkämpften Finale. Stolzer Sieger wurde der weit hergereiste Niederländer Kyano Pieters (SC Den Bosch). Dreyer landete auf Platz acht.
In der Altersklasse U13 vertraten Robert Zeh und Markus Rentschler (beide Jg. 2010) die TSG. Die Vorrunden waren für beide Nachwuchsfechter weniger erfolgreich und sie konnten keinen Sieg einfahren. Daraus folgten schwere Gegner in der 16-Direktausscheidung. Rentschler musste Jean Rummler vom Darmstädter FC mit 4:10 passieren lassen. Zeh sah sich dem starken Leon Börner vom TSV Pliezhausen gegenüber. Er hatte mit 3:10 das Nachsehen. Im Hoffnungslauf trafen die beiden Backnanger ausgerechnet aufeinander. Zeh dominierte das Gefecht letztendlich mit 10:4 Treffern und war somit eine Runde weiter. Im Kampf um den Finaleinzug wurde er von Kjell Schick vom Darmstädter FC in die Schranken gewiesen.
Die Podesplätze in der Alterklasse U13 gingen beginnend mit Rang eins an Louis Jacob (FC Hardheim-Höpfingen), Jean Rummler (Darmstädter FC) sowie die beiden drittplatzierten Tom Fey (SSG Bensheim) und Moritz Failenschmid (SV Böblingen).
Für die TSG Backnang startete bei den Damen der Altersklasse U15 Elina Kasper und Kiana Wippler (beide Jg. 2007). In den Vorrunden fanden beide nur schleppend in das Turnier. Kasper konnte einen Sieg gegen Kim Schmutz vom SSV Ulm einfahren, Wippler kämpfte hart, kam jedoch sieglos aus den Rundenkämpfen. In den KO-Gefechten auf 15 Treffer waren beide zunächst auf Augenhöhe mit ihren Gegenerinnen. Kasper war bis zum zehnten Treffer Paula Winker vom TV Augsburg dicht auf den Versen. Am Ende zeigte diese das besser Nervenkostüm, was zu einem Endstand von 12:15 Punkten führte. Ähnlich erging es Wipple, die sich der späteren Siegerin, Darin Mohr vom Fechtverein Heidelberg mit 11:15 geschlagen geben musste. So landeten die TSG-Fechterinnen auf Rang sechs und sieben.
Bei den jüngesten Starterinnen und Startern ging es vor allem darum nach der langen Turnierpause wieder ein Gefühl für den Wettkampf zu bekommen. Für viele war es auch das erste Turnier überhaupt und die TSG war sehr gerne der Gastgeber für ihr Debut.
Stafettenturnier:
Ganz anders verhielt es sich am Sonntagvormittag: Unter den sieben startenden Mannschaften kannte man sich bereits gut und neue Gesichter lernte man schnell auf freundschaftlicher Basis kennen. Das Stafettenturnier hat in Backnang langjährige Tradition und sein Modus ist außergewöhnlich: Die drei Mannschaftsmitglieder fechten nacheinander auf fünf Treffer bis sich der Punktestand bis zum entscheidenden 15. Treffer aufaddiert hat.
In einer großen Runde duellierten sich alle Mannschaften: Die Gäste aus Feuerbach starteten gleich mit zwei Mannschaften, hinzu kam der Nürnberger FC, die TSG Weilheim, der Freiburger TS, die Startgemeinschaft STG Ditzingen / TSG Backnang sowie die Gastgebermannschaft selbst.
Thorsten Wöhrle, Rainer Mögle und Hannah Piesch starteten als Gastgeber hoch motiviert, jedoch mit Blick auf das Resultat des ersten Gefechts etwas unglücklich in des Turnier. Gleich zu Beginn verpasst die Mannschaft beim Stand von 14:14 die Chance den entscheidenen Treffer gegen die Mannschaft aus Freiburg zu setzen. Nach dem durchwachsenen Auftakt folgte das Gefecht gegen den Favoriten. Die Favouritenrolle hatte die Startgemeinschaft Ditzingen/Backnang aufgrund der prominenten Vertreter inne: Michael Flegler und Bruno Kachur als langjährige Leistungsfechter zusammen mit Melanie Auracher. Sie wurden von Anfang an ihrer Rolle gerecht und fuhren souverän ihre Siege ein - auch gegen die TSG Vertreter.
Nach den anfänglichen Niederlagen rappelte sich das Team jedoch auf. Mit zwei Siegen gegen den FC Nürnberg und die zweite Mannschaft der Sportvereinigung aus Feuerbach war die Stimmung sehr gut und die zwei weiteren Niederlagen konnten Wöhrle, Mögle und Piesch gut verkraften.
Rang sechs sollte es letztendlich für die Backnang werden. Rang eins und die Siegertrophähe bestehend aus 3 Bierfässern gehörte der Startgemeinschaft aus Ditzingen und Backnang.
Insgesamt war es von allen Mannschaften ein positives Resümee: Alle Gefechten verliefen fair und die Revange für die ein oder andere knappe Niederlage wurde schon für das nächste Jahr angekündigt.